Liebevoll gestaltete Zinnfiguren erzählen die Stadtgeschichte von Goslar
Zwei Harzer Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in einem Gebäude: Die Lohmühle und das Zinnfiguren-Museum
(harz-aktuell) Stadtgeschichte einmal anders erzählt. Die einzigartige Zinnfiguren-Ausstellung inmitten der Altstadt befindet sich in der ehemaligen Lohmühle. Schon das Gebäude an sich ist ein Kleinod mit geschichtsträchtigen Wurzeln. Die Goslarer Lohmühle diente wie alle Lohmühlen damals der Zerkleinerung von Eichen-, Fichten- und Tannenrinde. So konnte man die notwendige Gerbsäure für die Lederherstellung im Mittelalter gewinnen. Die ersten Lohmühlen arbeiteten mit Stampfen, um die Rinde klein zu stampfen und zu stoßen. Bei einem weiteren Verfahren wurde die Rinde mit Hilfe von Mühlsteinen zerkleinert, so konnte eine höhere Feinheit des Produktes erreicht werden.
Die Lohmühle: Ein Wunderwerk der Technik aus vergangenen Zeiten
Da ab Ende des 19. Jahrhunderts die alten handwerklichen Lohmühlen an Bedeutung verloren, gehören Mühlen dieser Art mit erhaltenem Inventar heute zu technikgeschichtlichen Raritäten. Von ehemals 40 Mühlen in Goslar ist diese einzig verbliebene Lohmühle mit ihrem erhaltenen und betriebsfähigen Stampfwerk einzigartig in Deutschland. In den Jahren 2011 bis 2013 wurde sie aufwendig restauriert. Jeden ersten Samstag im Monat wird das Stampfwerk in Betrieb genommen und ermöglicht so einen einzigartigen Einblick in die Funktion einer Lohmühle. Allein das ist ein Besuch wert.
Geschichte kann so spannend sein! Zinnfiguren erzählen von sich
Die Ausstellung im Inneren der Lohmühle steht dem nicht nach. Zinnfiguren, von Kaiser über Bischof bis Bergmann und viele weitere erzählen ihre eigene Geschichte. Sie öffnen Besucher und Harz-Urlauber tiefgreifende Einblicke, zum Beispiel wo sie wohnen, was sie arbeiten, wo sie tanzen, welche Traditionen sie haben und wie sie feiern. Welche Schicksale haben Goslar und die Harzregion im frühen Mittelalter erlebt und welcher Einfluss ging von hier aus in die damalige Welt? Davon erzählen die zahlreichen Figuren und eröffnen ungeahnte Perspektiven. In rund sechzig liebevoll gestalteten großen Zinnfiguren-Dioramen wird die mehr als 1.000 Jahre alte Geschichte der Stadt Goslar und der Harzregion dargestellt. Die UNESCO-Weltkulturerbe Bereiche „Altstadt in Goslar“, „Bergwerk Rammelsberg“ & „Oberharzer Wasserwirtschaft“ sind in teils beweglichen Szenen dargestellt und informieren gleichzeitig noch zur Architektur- und Sozialgeschichte. Dauernd wechselnde Sonderalustellungen ergänzen das Museumskonzept.
Selbst mitmachen und Zinnfiguren gießen
Besucherinnen und Besucher des Goslarer Zinnfiguren-Museums können nicht nur über die filigranen Figuren staunen, sondern auch selber kreativ werden. Gruppen und einzelne Personen können auf Anfrage Zinnfiguren selbst gießen und bemalen. Eine vorherige Anmeldung unter 05321 25889 ist empfehlenswert. Im zugehörigen Shop können Mitbringsel oder Erinnerungsstücke erworben werden.
Wann hat die Ausstellung geöffnet und wie teuer ist der Eintritt?
Außer montags kann die Ausstellung täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet 4,00 EUR. Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr haben freien Eintritt. Jugendliche zahlen 2,00 EUR. Eine Familienkarte (max. 2 Erwachsene und alle Kinder) kostet 9,00 EUR. Mit der HarzCard ist der Eintritt kostenfrei.
Anschrift und Kontakt Zinnfiguren-Museum am Museumsufer in Goslar
Klapperhagen 1
38640 Goslar
Tel:: 05321 / 25 88 9
Mail: zinnfigurenmuseum.goslar@t-online.de
Web: https://www.zinnfigurenmuseum-goslar.de
Quelle & Bilder: Zinnfiguren-Museum Goslar