Geopark-Broschüre des BUND Westharz über den Harly in digitaler Neuauflage erschienen
(harz-aktuell) Als „geologisches und botanisches Schatzkästlein“ wird der Harly in Fachkreisen bezeichnet. Und doch blieb der kleine Höhenzug nördlich des Harzes bei Vienenburg häufig unbeachtet. Als Teil des Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen hatte sich das geändert – eine Broschüre weist den Weg auf drei Entdeckungstouren durch den Harly. Aufgrund anhaltender Nachfrage wurde dieses Heft nunmehr digital neu bearbeitet und steht jetzt wieder zur Verfügung – die dritte Auflage steht ab sofort hier zum Herunterladen zur Verfügung.
Seinen Namen hat der Höhenzug nicht etwa von dem bekannten Motorradhersteller. Seine Tradition geht viel weiter zurück, auf die im 13. Jahrhundert errichtete Harlyburg. Einst vom welfischen König Otto IV. als Befestigung für seinen Krieg gegen das staufertreue Goslar errichtet, sind heute von der Anlage nur noch einige große, in den Fels geschlagene Wehrgräben zu sehen. Die Burg selbst bestand nur 88 Jahre.
Die Gesteine des etwa sechs Kilometer langen und ein bis zwei Kilometer breiten Höhenzuges entstanden vor über 240 Millionen Jahren im Erdmittelalter. An vielen Stellen im Harly sind Abfolgen dieser Gesteine an der Erdoberfläche sichtbar. Besucher finden im Harly auf diesen Gesteinen eine farbenfrohe Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Der Buchen-Laubwald zeigt sich jahreszeitenbedingt mal in sattem Grün und mal in schillernden Rottönen. Buschwindröschen, Bärlauch und ein beeindruckender Mammutbaum zieren die Wege.
Typische und schutzwürdige Tiere des Harly, die man beim Wandern mit etwas Glück auch sehen kann, sind z. B. der Eisvogel, die Wasseramsel, der Schwarzspecht, die Wildkatze und verschiedene Fledermausarten. Vom Harly-Turm hat man einen weiten Blick auf Harz und Harzvorland. Insgesamt ein beliebtes Naherholungsgebiet zum Wandern und Mountainbiken. Ebenfalls zum Projekt gehören vier Hinweistafeln entlang der Wege – sie zeigen eine Übersichtskarte mit allen Wanderrouten, die am Parkplatz beim Kloster Wöltingerode beginnen, und den Bezug der Geologie zu den Tieren und Pflanzen. Die vierfarbige Broschüre beschreibt auf über 60 Seiten anschaulich die Entstehungsgeschichte und die Highlights des Höhenzuges, die entlang der Wege vorhandenen geologischen Zeugnisse und zu beobachtende Tiere und Pflanzen. Zudem lockern Geschichten und Sagen der Region den fachlichen Part etwas auf.
BUND Westharz
Dr. Friedhart Knolle
Quelle und Bildquelle: Pressemitteilung BUND Westharz vom 14.04.2020