DDR-Museum: Deutsch-Deutsche Vergangenheit in Thale erleben
Deutsch-deutsche Zeitgeschichte: Wie war das Leben in der DDR?
(harz-aktuell) Im Mai 2011 öffnete die Familie Müller, die im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Eisen- und Hüttenwerkes Thale (EHW) in der Steinbachstraße auch ein Möbelhaus betreibt, ihr DDR Museum. In der sechsten Etage des 1973 errichteten Gebäudes befand sich zu DDR-Zeiten ein Chemielabor für die Emaille-Forschung des Behälter- und Apparatebaus. Als im Eisen- und Hüttenwerk 1992 die Lichter ausgingen, blieb in der sechsten Etage des Hauses wortwörtlich die Zeit stehen. Mit einem Original DDR-Aufzug geht es in die oberste Ebene. Zum Teil kleben heute noch die original Tapeten an der Wand und es riecht wie früher, nach Bohnerwachs.
DDR-Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten
Auch wenn die Betreiber eigentlich keine Nostalgiker sind, aber 40 Jahre DDR, 40 Jahre Mangelwirtschaft und Bevormundung in einem zentralistisch geführten System haben ihre Spuren hinterlassen, die in der Zeitgeschichte verblassen werden. Aber 40 Jahre DDR-Geschichte ist auch die Lebensgeschichte von 17 Millionen Deutschen, die gute und schlechte Erinnerungen birgt, die gerade jetzt, wo bereits die “Nachwendekinder” selbst zu Eltern werden, nicht in Vergessenheit geraten darf. Keine Latte für die Laube, für den Trabi keine Schraube, für die Toilette kein Papier, aber den Sozialismus hatten wir. So war der Alltag in der “Deutschen Demokratischen Republik”.
Zeitgeschichte hautnah: Den Alltag der DDR erleben
Im DDR Museum in Thale erleben Besucher hautnah den Alltag in der Deutschen Demokratischen Republik. Schwerpunktmäßig widmet sich die Ausstellung der Wohn- und Alltagskultur in der DDR. Eine Vielzahl an Original-Exponaten, Vitrinen und zahlreiche Informationstafel zeichnen die Lebensumstände in der ehemaligen DDR. Um eine chronologische Einordnung zu ermöglichen, sind die Schaustücke an einem Zeitstrahl angeordnet. Je weiter der Besucher ins Innere der Ausstellung eindringt, umso mehr geht er auf Zeitreise und wird mitgenommen in eine längst vergangene Welt.
21 Themenräume im DDR-Museum Thale
Die Ausstellung überzeugt mit 21 Themenräumen. Die ersten fünf Räume widmen sich dem Zeitabschnitt 1950er-Jahre und 1960er-Jahre, und zwar mit den Themen Kriegsflüchtlinge, „Horch und Guck“, Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer. Weiter geht es mit den 1960er- bis 1970er-Jahre, mit Wohnzimmer, Küche, „Heimwerkern“ und Schlafzimmer. Ein Spiel- und Wohnzimmer aus den 1980er Jahren rundet das Bild ab. Zeitübergreifend finden sich weitere Räume zu den Themen Parteien und Massenorganisationen, Highlights der DDR-Bürokommunikation, TV und Rundfunk, Urlaub, Klassenzimmer, Kantine und Vorführraum. Der Nachbau einer Kantine im DDR-Stil empfängt die Besucher im Eingangsbereich und bietet neben Vita-Cola noch andere Leckereien aus vergangener Zeit.
Die Aufstellung erhebt selbst keinen Anspruch, ein wissenschaftlich geführtes Museum zu sein. Doch kann die Ausstellung mit den anderen DDR-Museen in Pirna oder Wittenberg durchaus mithalten. Denn die Ausstellungsstücke sprechen für sich. Das Museum sollte auf keiner Liste von Harz-Besuchern fehlen. Die Ausstellung ist behindertengerecht und nicht nur für Erwachsene, sondern auch Kinder geeignet; insbesondere auch bei schlechtem Wetter. Die Ausstellung ist einen Besuch wert. Viele der gezeigten Gegenstände lassen alte Erinnerungen aufkommen.
Öffnungszeiten des Museums
Die Ausstellung zur DDR-Geschichte ist von Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr und Samstag von 10:00 bis 16:00 Uhr für Besucher geöffnet.
Anschrift DDR Museum Thale
Steinbachstraße 5A
06502 Thale
Tel: 03947 65633
Fax: 0394761150
E-Mail: info@moebel-mueller-thale.de
Web: www.ddr-museum-thale.de
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